Ausgewogene und gesunde Ernährung

Carlo Weber ist Koch, Lebensmittelingenieur und Food Unternehmer und bringt versiertes Wissen in Ernährungswissenschaft und Kulinarik mit. In seiner Gesundheits-Kolumne «Gesunder Tisch mit Carlo» schreibt er, was gesunde Ernährung konkret ausmacht.

 

Ich lade Sie ein zu einer Reise, die Ihre Gesundheit verbessert, Ihren Gaumen erfreut und Ihre Neugier weckt! Stellen Sie sich vor, Sie könnten durch die richtigen Lebensmittel nicht nur Ihr Wohlbefinden steigern, sondern auch Ihre Lebensfreude. Genau das bringt eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit sich. Ich bin Carlo, gelernter Koch und Lebensmittelingenieur, und befasse mich leidenschaftlich mit genussvollem und gesundem Essen – und werde Ihnen als Ernährungs- und Küchenexperte aufzeigen, wie Sie sich ausgewogen und gesund ernähren können. Von Carlo Weber

 

Der bunte Teller. Vielfalt ist Trumpf.

Der Schlüssel zu einer ausgewogenen Ernährung liegt in der Vielfalt. Stellen Sie sich einen Teller vor, der wie ein Regenbogen aussieht – vollgepackt mit buntem Obst und Gemüse. Diese Lebensmittel sind wahre Kraftpakete, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Die Schweizer Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, täglich mindestens 5 Portionen Obst (2x) und Gemüse (3x) am Tag zu essen. 

Mein Tipp: Beginnen Sie jede Mahlzeit mit einer Portion Gemüse oder einem Salat. Das sorgt nicht nur für die nötigen Vitamine, sondern hilft auch, satt zu werden.

Energie aus Vollkorn. Für lange Ausdauer.

Haben Sie schon einmal bemerkt, wie Sie sich nach zwei Scheiben Weissbrot im Vergleich zu einer Schüssel Haferflocken fühlen? Wahrscheinlich träge und bald wieder hungrig. Das liegt daran, dass stark verarbeitete Lebensmittel wie Weissbrot vom Körper schnell aufgenommen werden, was den Blutzuckerspiegel überlastet und Trägheit verursacht. Vollkornprodukte wie Haferflocken, Quinoa und Vollkornbrot werden langsam verdaut und liefern langanhaltende Energie, Ballaststoffe und B-Vitamine. Experten der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigten, dass der regelmässige Verzehr von Vollkornprodukten das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten senken kann.

Mein Tipp: Integrieren Sie Vollkornprodukte Schritt für Schritt, indem Sie Weissbrot durch Vollkornbrot und weissen Reis durch braunen Reis ersetzen.

 

Gesunde Fette. Gut für Herz und Hirn.

Fette haben einen schlechten Ruf, aber die richtigen Fette sind lebenswichtig. Denken Sie an Olivenöl, Avocados, Nüsse und fetten Fisch. Sogenannte ungesättigte Fette unterstützen laut SGE die Gesundheit Ihres Herzens und helfen bei der Aufnahme von Vitaminen. Gewisse mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3, sind sogar essenziell.

Mein Tipp: Ein einfaches Dressing aus Olivenöl und Zitronensaft verleiht Ihrem Salat Geschmack und gesundheitlichen Mehrwert. Verwenden Sie Nüsse und Samen als Snack oder Topping für Salate und Joghurt, um gesunde Fette und zusätzliche Nährstoffe wie Proteine zu erhalten.

Proteine. Bausteine unseres Körpers.

Sie finden sich in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, aber auch in pflanzlichen Quellen wie Bohnen, Linsen und Nüssen. Wussten Sie, dass pflanzliche Proteine genauso gesund sein können? Sie enthalten weniger gesättigte Fette und Cholesterin und sind somit herzfreundlicher.

Mein Tipp: Warum nicht mal einen leckeren Linseneintopf probieren? Kombinieren Sie pflanzliche Proteine mit Vollkornprodukten, um ein vollständiges Aminosäureprofil zu erhalten. Beispielsweise passen Bohnen hervorragend zu Reis.

Trinken. Wasser als Lebenselixier.

Stellen Sie sich Ihren Körper als Garten vor, der täglich bewässert werden muss. Wasser ist essenziell für alle lebenswichtigen Funktionen. Experten empfehlen täglich etwa 2 bis 2,5 Liter Wasser zu trinken. Soll es jedoch nicht «nur» Wasser sein, so probieren Sie vielleicht einen erfrischenden Kräutertee oder Wasser mit Früchtescheiben als Abwechslung – ohne Zucker.

Mein Tipp: Tragen Sie eine Wasserflasche bei sich, um sich daran zu erinnern, regelmässig zu trinken. Beim Job stellen Sie diese einfach sichtbar auf Ihren Arbeitstisch.

Zucker und Salz. Weniger ist mehr.

Zu viel Zucker und Salz kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die tägliche Zuckerzufuhr auf weniger als 10% der Gesamtenergieaufnahme und auf weniger als 5 Gramm Salz pro Tag zu beschränken.

Mein Tipp: Lesen Sie die Zutatenlisten auf verpackten Lebensmitteln sorgfältig durch, um versteckten Zucker und Salz zu vermeiden. Gewürze und Kräuter sind oft eine einfache Alternative, um Gerichten Geschmack zu verleihen.

Bewusst geniessen. Kleine Portionen und «regelmässigigen» Mahlzeiten.

Haben Sie schon einmal bemerkt, wie Sie sich nach einer übergrossen Mahlzeit fühlen? Wahrscheinlich träge und müde. Denn der Körper braucht jetzt erstmal seine volle Konzentration für die Verdauung, was bedeutet, dass sie an anderer Stelle fehlt. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Heisshungerattacken zu vermeiden, empfiehlt die SGE.

Mein Tipp: Versuchen Sie, sich Zeit für Ihre Mahlzeiten zu nehmen und bewusst zu geniessen – als wären Sie zum Essen beim Sternekoch. Essen Sie langsam und bewusst, um das Sättigungssignal rechtzeitig zu erkennen und ein Überessen zu vermeiden.

Ein ganzheitlicher Ansatz.

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung bedeutet mehr als nur die Wahl der richtigen Lebensmittel. Es geht darum, wie wir essen, wie wir unsere Lebensmittel zubereiten und wie wir sie geniessen. Das heisst ganz und gar nicht auf die Gaumenfreude verzichten zu müssen. Sie steigern vielmehr die Vielfalt und Ihre Achtsamkeit und entdecken so neue Geschmäcker und Möglichkeiten. Die WHO weist nach, dass eine solche Ernährungsweise das Risiko für chronische Krankheiten senken und die Lebensqualität verbessern kann.

 
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Dank pulmonaler Rehabilitation wieder richtig durchatmen

Kurzatmigkeit, Atemnot bei der geringsten Anstrengung, soziale Isolation: Mit diesen Schwierigkeiten haben viele Menschen zu kämpfen, die an chronischen Atemwegserkrankungen leiden. Die pulmonale Rehabilitation bietet eine angepasste und multidisziplinäre Lösung, die nicht nur die Atmung verbessert, sondern auch die damit verbundenen Einschränkungen verringert und die Resozialisierung der Patienten fördert.

Loading

Mehr lesen »

Schnarchen und Müdigkeit: Ein Bericht über ein Leben zu zweit

In der Stille der Nacht soll der Schlaf ein Zufluchtsort sein, ein Moment des Friedens, den man mit seinen Liebsten teilt. Für viele wird diese Ruhe jedoch durch ein vertrautes und störendes Geräusch unterbrochen: das Schnarchen. Während man in einer lockeren Unterhaltung vielleicht darüber lacht, wird es für manche Paare zur Zerreissprobe. Geduld, Schlaf und sogar Intimität werden auf die Probe gestellt. Adeline, 42, und ihr Mann Patrice, 50, können ein Lied davon singen.

Loading

Mehr lesen »

Schlafapnoe: Wenn die Nacht Ihren Atem raubt

Nachts, wenn die Welt friedlich schläft, kämpfen manche Menschen unwissentlich gegen einen unsichtbaren Feind: die Schlafapnoe. Diese Störung, die durch wiederholte Atemstillstände während des Schlafs gekennzeichnet ist, betrifft Tausende von Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt, oft ohne, dass sie es bemerken. Für Carlos, einen 59-jährigen Mann mit fröhlichem Temperament, Lebenslust und leidenschaftlicher Bauingenieur, war diese Tatsache lange Zeit ein Rätsel.

Loading

Mehr lesen »

Lungen, erzählen sie uns alles!

Die Lungen sind nicht nur einfache Atmungsorgane, sondern wahre Wunderwerke: Sie schwimmen, reinigen sich selbst und passen sich extremen Bedingungen an. Grund genug, sie gut zu pflegen! Und vor allem versorgen sie uns mit Sauerstoff. Sie sind das einzige Organ, das im Wasser schwimmt, da sie immer kleine Mengen Luft in ihren Alveolen enthalten – sogar nach dem Tod.

Loading

Mehr lesen »

Heuschnupfen: Wenn Pollen unseren Alltag beeinträchtigen

Heuschnupfen, auch saisonale allergische Rhinokonjunktivitis genannt, ist eine Erkrankung, von der ein erheblicher Teil der Schweizer Bevölkerung betroffen ist. Laut vorliegenden Daten leiden etwa 20% der Schweizer:innen an einer Pollenallergie1. Diese hohe Prävalenz unterstreicht, wie wichtig es ist, die Symptomatik, die Profile der am stärksten betroffenen Patient:innen, die vorbeugenden Massnahmen sowie die möglichen Komplikationen, die mit dieser Allergie verbunden sind, zu verstehen. Um diese Aspekte zu beleuchten, haben wir Dr. med. Lionel Arlettaz, Leitender Arzt der Abteilung Immuno-Allergologie am Zentralinstitut der Spitäler in Sitten, befragt.

Loading

Mehr lesen »

Romain, der ewige Mückenmagnet

Romain, 28 Jahre alt, liebt sein kleines Haus in der Nähe eines Flusses, umgeben von Natur. Morgens weckt ihn das Plätschern des Wassers, abends geniesst er den Sonnenuntergang auf seiner Terrasse. Alles könnte so idyllisch sein, doch diese mühsamen Mücken machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Warum immer er von den Mücken gestochen wird, kann er sich nicht erklären. Aber irgendwie scheint er der Hauptgang ihres Buffets zu sein. Wenn er mit seinen Freund:innen draussen abhängt, kann er wetten, dass er am Ende mindestens zehn Mal mehr Stiche hat als alle anderen zusammen.

Loading

Mehr lesen »