Teil 2: Ein neues Kapitel im Kampf gegen CLL: Manuelas fortlaufende Geschichte


In unserer Aprilausgabe (siehe Flyer Teil 1) haben wir die emotionale Geschichte von Manuela begonnen, die mit nur 35 Jahren die Diagnose der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) erhielt und seitdem einen langen Weg des Kampfes, der Hoffnung und der Anpassung an eine neue Lebensrealität gegangen ist. Nun setzen wir ihre Geschichte fort, die uns in die jüngsten Entwicklungen ihres Gesundheitszustandes einführt, ihre Behandlung, und wie sich Manuela den neuen Herausforderungen stellt, mit der gleichen Stärke und Entschlossenheit, die sie seit der Diagnose an den Tag legt.

Par Adeline Beijns

Der Wendepunkt

Es ist August 2021 und für Manuela zeichnet sich eine deutliche Veränderung ab. Die lebensfrohe Frau, die stets ihre Krankheit mit Mut und Zuversicht bekämpft hat, steht vor einer neuen Herausforderung: Ihr körperlicher Zustand hat sich sichtbar verschlechtert. Mit einem Gewichtsverlust von fast 8 Kilogramm und einer auffallenden Erschöpfung, die ihr einst lebendiges Gesicht prägt, spürt Manuela tief in sich, dass etwas nicht stimmt. Ausserdem vergrösserte sich ein Lymphknoten am Hals rasant heran. Obwohl Manuelas Blutwerte paradoxerweise relativ gut waren, wurden trotzdem weitere Blutuntersuchungen, eine Computertomographie sowie eine Leberbiopsie durchgeführt. Diese Untersuchungen bestätigten die Befürchtungen und läuteten das Ende der «Watch and Wait»-Phase ein, denn sie zeigten eine Verschlechterung ihres Zustands mit zahlenver- mehrten und geschwollenen Lymphknoten, die wichtige Körperfunktionen beeinträchtigten. Was nun auf sie zukommen würde, machte ihr Angst, andererseits empfand sie auch Erleichterung, dass nun aktiv etwas unternommen werden konnte. Ihr Umfeld gab ihr dafür Mut und sie holte sich Informationen bei Selbsthilfegruppen und Therapeuten. Unterstützung und Frieden fand sie auch in ihren Büchern.

 

Ein neuer Behandlungsansatz

Vor diesem Hintergrund steht Manuela und ihrem Ehemann ein entscheidendes Gespräch mit ihrer Hämatologin bevor. Als Behandlung erhielt sie eine Kombination aus intravenöser Medikamentenverabreichung im Spital und oraler Einnahme von Tabletten zu Hause. Die Frage ihres Mannes, ob Manuela ihre Haare verlieren würde, wird mit beruhigenden Worten beantwortet: Dank eines oralen Medikaments, welches Manuela erhalten soll, sind die Nebenwirkungen handhabbar, und sie wird ihre Haare behalten. Die gezielte orale Therapie kann bequem zu Hause durch die Einnahme der Tabletten durchgeführt werden, während die intravenöse Verabreichung im Spital stattfindet. Dank der geringen Nebenwirkungen hat Manuela die Kombinationstherapie gut vertragen und konnte ihren Alltag mit wenigen Einschränkungen bewältigen.

Ein Jahr der Anpassung und Hoffnung

Das folgende Jahr ist geprägt von Anpassungen der Behandlung und dem stetigen Kampf gegen die Krankheit. Manuela durchläuft die Therapie mit bemerkenswerter Stärke und erreicht im August 2022 einen Punkt, an dem ihre Ärztin die erfreuliche Nach- richt überbringen kann, dass die Behandlung beendet werden kann. Die « Watch and Wait »-Phase fängt wieder an und die neuesten Untersuchungen im Januar 2024 bestätigen, dass Manuela in klinischer Remission ist – ein Moment grosser Erleichterung und Freude.

Das unbeachtete Leid

Trotz dieses ermutigenden medizinischen Erfolgs bleibt ein Schatten über Manuelas Genesung: Sie kämpft weiterhin mit einer tief- greifenden Müdigkeit, sowohl physisch als auch emotional. Manuela bedauert, dass die medizinische Betreuung oft nur die klinischen Werte berücksichtigt und das psychologische sowie emotionale Befinden der Patienten vernachlässigt. Sie betont die Bedeutung des Austauschs mit anderen Betroffenen und der Möglichkeit, Fragen und Sorgen teilen zu können. Kommunikation und Offenheit sind für sie nun wichtiger denn je.

Leben mit neuer Authentizität

Heute lebt Manuela ihr Leben mit einer neuen Authentizität und Wahrhaftigkeit. Sie steht zu ihrer Meinung, geniesst die kleinen Freuden des Lebens und erlaubt sich, jeden Moment in vollen Zügen zu erleben – sei es bei einem Spaziergang, einem Saunabesuch oder bei einem spontanen Tanz. Sehr wichtig sind regelmässige Treffen mit ihren Liebsten geworden. Gemeinsam Zeit zu verbringen hat einen hohen Stellenwert erhalten. Manuela hat gelernt, das Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten und jede Gelegenheit zu nutzen, um ihre Geschichte zu teilen und anderen Mut zu machen.

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Unterstützung von Janssen-Cilag AG erstellt – CP-445019 05/2024 Die unabhängige Meinung der Patientin wurde vollständig respektiert

Hier das Video:

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Dank pulmonaler Rehabilitation wieder richtig durchatmen

Kurzatmigkeit, Atemnot bei der geringsten Anstrengung, soziale Isolation: Mit diesen Schwierigkeiten haben viele Menschen zu kämpfen, die an chronischen Atemwegserkrankungen leiden. Die pulmonale Rehabilitation bietet eine angepasste und multidisziplinäre Lösung, die nicht nur die Atmung verbessert, sondern auch die damit verbundenen Einschränkungen verringert und die Resozialisierung der Patienten fördert.

Loading

Mehr lesen »

Schnarchen und Müdigkeit: Ein Bericht über ein Leben zu zweit

In der Stille der Nacht soll der Schlaf ein Zufluchtsort sein, ein Moment des Friedens, den man mit seinen Liebsten teilt. Für viele wird diese Ruhe jedoch durch ein vertrautes und störendes Geräusch unterbrochen: das Schnarchen. Während man in einer lockeren Unterhaltung vielleicht darüber lacht, wird es für manche Paare zur Zerreissprobe. Geduld, Schlaf und sogar Intimität werden auf die Probe gestellt. Adeline, 42, und ihr Mann Patrice, 50, können ein Lied davon singen.

Loading

Mehr lesen »

Schlafapnoe: Wenn die Nacht Ihren Atem raubt

Nachts, wenn die Welt friedlich schläft, kämpfen manche Menschen unwissentlich gegen einen unsichtbaren Feind: die Schlafapnoe. Diese Störung, die durch wiederholte Atemstillstände während des Schlafs gekennzeichnet ist, betrifft Tausende von Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt, oft ohne, dass sie es bemerken. Für Carlos, einen 59-jährigen Mann mit fröhlichem Temperament, Lebenslust und leidenschaftlicher Bauingenieur, war diese Tatsache lange Zeit ein Rätsel.

Loading

Mehr lesen »

Lungen, erzählen sie uns alles!

Die Lungen sind nicht nur einfache Atmungsorgane, sondern wahre Wunderwerke: Sie schwimmen, reinigen sich selbst und passen sich extremen Bedingungen an. Grund genug, sie gut zu pflegen! Und vor allem versorgen sie uns mit Sauerstoff. Sie sind das einzige Organ, das im Wasser schwimmt, da sie immer kleine Mengen Luft in ihren Alveolen enthalten – sogar nach dem Tod.

Loading

Mehr lesen »

Heuschnupfen: Wenn Pollen unseren Alltag beeinträchtigen

Heuschnupfen, auch saisonale allergische Rhinokonjunktivitis genannt, ist eine Erkrankung, von der ein erheblicher Teil der Schweizer Bevölkerung betroffen ist. Laut vorliegenden Daten leiden etwa 20% der Schweizer:innen an einer Pollenallergie1. Diese hohe Prävalenz unterstreicht, wie wichtig es ist, die Symptomatik, die Profile der am stärksten betroffenen Patient:innen, die vorbeugenden Massnahmen sowie die möglichen Komplikationen, die mit dieser Allergie verbunden sind, zu verstehen. Um diese Aspekte zu beleuchten, haben wir Dr. med. Lionel Arlettaz, Leitender Arzt der Abteilung Immuno-Allergologie am Zentralinstitut der Spitäler in Sitten, befragt.

Loading

Mehr lesen »

Romain, der ewige Mückenmagnet

Romain, 28 Jahre alt, liebt sein kleines Haus in der Nähe eines Flusses, umgeben von Natur. Morgens weckt ihn das Plätschern des Wassers, abends geniesst er den Sonnenuntergang auf seiner Terrasse. Alles könnte so idyllisch sein, doch diese mühsamen Mücken machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Warum immer er von den Mücken gestochen wird, kann er sich nicht erklären. Aber irgendwie scheint er der Hauptgang ihres Buffets zu sein. Wenn er mit seinen Freund:innen draussen abhängt, kann er wetten, dass er am Ende mindestens zehn Mal mehr Stiche hat als alle anderen zusammen.

Loading

Mehr lesen »