Überarbeitung, Angst und Stress überwinden

In der heutigen schnelllebigen Welt sind Überarbeitung, Angst und Stress fast zur alltäglichen Realität geworden. Da es uns schwerfällt, Arbeit, Familie und persönliche Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, scheint der Druck oft unerbittlich zu sein. Ziel dieses Artikels ist es, die Auswirkungen moderner Stressfaktoren zu beleuchten und natürliche Heilmittel zu ergründen, die Linderung verschaffen können. / Adeline Beijns

 

Erfahrungen von Betroffenen

John ist ein 35-jähriger Computeringenieur. «Angesichts enger Terminvorgaben und dem ständigen Druck, mit der neuesten Technologie auf dem Laufenden zu bleiben, muss ich oft lange arbeiten, was mein Privatleben stark beeinträchtigt und mich in einen nahezu ständigen Stress- und Angstzustand versetzt. Ich habe das Gefühl, dass ich ständig der Zeit hinterherjage und mich nie wirklich entspannen kann.» Für Sarah, eine 39-jährige alleinerziehende Mutter und hauptberufliche Krankenschwester, gilt ähnliches: „Ich versuche, die Anforderungen meines Jobs als Krankenschwester, bei dem Notfälle an der Tagesordnung sind, und die Verantwortung als alleinerziehende Mutter unter einen Hut zu bringen. Ich bin oft erschöpft und überarbeitet. Jeder Tag ist eine Herausforderung, das Gleichgewicht zu finden. Ich fühle mich ständig überfordert, wenn ich versuche, die Bedürfnisse meiner Patienten und meines Kindes zu erfüllen, ohne einen Moment für mich selbst zu haben.» Emma, 24, eine junge Absolventin, die mit den Herausforderungen des Arbeitsmarktes konfrontiert wird, ist besorgt: «Ich komme gerade von der Universität und stehe vor einem unsicheren und äußerst wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt. Der Druck, einen festen Arbeitsplatz zu finden, gepaart mit der Angst, die Erwartungen nicht zu erfüllen, lastet schwer auf mir. Ich bin oft ängstlich und unsicher hinsichtlich meiner Zukunft, da ich mich in einer Welt zurechtfinde, in der es nur wenige Möglichkeiten und hohe Erwartungen zu geben scheint.» Unabhängig von unserem persönlichen und beruflichen Hintergrund ist klar, dass wir alle Momente haben, in denen der Stress überhandnimmt und wir handeln müssen.

Der stille Aufprall

Stress und Angst sind nicht nur mentale Zustände. Sie haben tiefgreifende physische Auswirkungen. Wenn wir gestresst sind, schüttet unser Körper Hormone wie Cortisol und Adrenalin aus, die eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion auslösen. Obwohl diese Reaktion überlebenswichtig ist, kann eine chronische Aktivierung negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Daher kann anhaltender Stress zu einer Reihe von Problemen führen, darunter Herzerkrankungen, Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit und eine geschwächte Immunfunktion. Es kann auch psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen verschlimmern. Ein besseres Verständnis der körperlichen Manifestationen von Stress ist wichtig, um die Schwere des Stresses zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Soziale Interaktion ist wichtig

Die Bedeutung sozialer Unterstützung bei der Bewältigung von Stress und Ängsten kann nicht genug betont werden. Starke soziale Verbindungen, sei es mit Familie, Freunden oder größeren Gemeinschaftsnetzwerken, spielen eine entscheidende Rolle beim Aufbau geistiger Belastbarkeit und emotionaler Unterstützung. Wenn man mit Menschen in Kontakt tritt, die einen unterstützen, man seine Sorgen und Probleme mit anderen teilen kann, verringert sich das mit Stress verbundene Gefühl der Isolation. Darüber hinaus kann die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft das Zugehörigkeitsgefühl und die Zielstrebigkeit fördern, die für das geistige Wohlbefinden unerlässlich sind. Ob informelle Treffen, Selbsthilfegruppen oder Gruppenaktivitäten – diese sozialen Interaktionen können Trost, Rat und eine andere Perspektive auf Stresssituationen bieten. Mit anderen Worten: Soziale Unterstützung wirkt als Puffer gegen die negativen Auswirkungen von Stress und hilft uns, schwierige Zeiten mit mehr Leichtigkeit und Selbstvertrauen zu überstehen.

Abgerufen von: giphy.com

Pflanzen, die Geist und Körper beruhigen

Auf der Suche nach Trost bei Stress und Ängsten bietet die Natur eine großzügige Vielzahl von Pflanzen mit einzigartigen Eigenschaften zur Beruhigung von Geist und Körper. Unter diesen natürlichen Verbündeten sticht Lavendel durch seinen betörenden Duft hervor, der in der Aromatherapie dafür bekannt ist, Ängste und Unruhe zu reduzieren. Seine beruhigende Essenz führt den Geist sanft zur Entspannung. Ebenso ist Kamille, die oft als heißer Tee genossen wird, seit Jahrhunderten ein Eckpfeiler der traditionellen Medizin und wird für ihre Fähigkeit geschätzt, Stress abzubauen und ein Gefühl der Ruhe zu fördern. Auch Zitronenmelisse mit ihrem dezenten Zitrusaroma spielt eine wichtige Rolle bei der Beruhigung des ängstlichen Geistes. Sie ist für seine stimmungsaufhellenden Eigenschaften bekannt und soll auch Ängste zerstreuen. Die trockene Fetthenne (Rhodiola rosea) ist eine Pflanze, die in kalten Regionen der Welt wächst und zur Verbesserung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit sowie der Stressresistenz beiträgt. Die Passionsblume, eine hübsche blau-violette Blume, bietet mehr als nur visuellen Genuss. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Behandlung gegen Schlaflosigkeit und Angstzustände, ein natürliches Beruhigungsmittel, das den unruhigen Geist in erholsamen Schlaf wiegt. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn auch wenn die Versuchung groß ist, auf Selbstmedikation zurückzugreifen und Nahrungsergänzungsmittel für Probleme zu nutzen, ist es wichtig, deren Verwendung mit Bedacht und vorzugsweise in Absprache mit medizinischem Fachpersonal zu nutzen.

Handlungsbedarf

Während natürliche Heilmittel bei der Bewältigung von Stress und Ängsten wirksam sein können, ist es wichtig zu wissen, wann professionelle Hilfe erforderlich ist. Anhaltender oder überwältigender Stress sollte nicht ignoriert werden. Bei der Bewältigung von schwerem Stress und Angstzuständen kann die Kontaktaufnahme mit Fachkräften für psychische Gesundheit, beispielsweise Therapeuten, von entscheidender Bedeutung sein. Darüber hinaus sind Änderungen des Lebensstils wie regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf für den Aufbau der Stressresistenz unerlässlich.

Was ist zu beachten?

Die Kernbotschaft ist klar: Warten Sie nicht, bis Sie von Stress und negativen Emotionen überwältigt werden. Es gibt einfache Lösungen und ein frühzeitiges Eingreifen kann einen großen Unterschied bei der Aufrechterhaltung einer guten geistigen und körperlichen Gesundheit machen. Denken Sie daran, dass es kein Luxus ist, Ihrem Wohlbefinden Priorität einzuräumen, sondern eine Notwendigkeit für ein ausgeglichenes und erfülltes Leben

 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

 

 

 

 

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Parenterale Ernährung: ernährung jenseits der Grenzen

Stellen Sie sich vor, Ihr Verdauungstrakt ist eine Autobahn, blockiert durch einen Stau: Nichts kommt durch, weder die Nahrung noch die lebenswichtigen Nährstoffe, die den Körper versorgen. In solchen kritischen Momenten kann ein unsichtbarer, aber wirksamer Weg geöffnet werden, um Ihr Überleben zu sichern: die parenterale Ernährung. Sie ist weit mehr als eine Behandlung — sie ist oft die Rettung für Patientinnen und Patienten in kritischen Situationen. Dr. Nathalie Jacquelin-Ravel, Expertin für klinische und metabolische Ernährung, erklärt uns, wie dieser Ansatz es ermöglicht, die natürlichen Grenzen des Körpers zu umgehen und ihm neue Kraft zu verleihen – und manchmal sogar eine zweite Chance.

Loading

Mehr lesen »

Technologie im Mittelpunkt der Betreuung

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Obwohl die Krankheit immer besser verstanden wird, gibt es weiterhin viele Herausforderungen, um die Patient:innen in ihrem Alltag optimal zu unterstützen. Heute sprechen wir mit der Allgemeinmedizinerin Dr. Dominique Durrer, ehemals assoziierte Ärztin an den Universitätskliniken Genf und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Adipositasforschung (ASEMO).

Loading

Mehr lesen »

Wie «Zombie-Zellen» uns im alter krank machen

Viele Jahre länger gesund und fit bleiben und sich noch mit 60 wie 40 fühlen! Was wir selbst tun können für diesen Turbo rückwärts, dazu haben Sie in meinen My Life-Kolumnen schon einiges erfahren. Aber es gibt noch unendlich viel Neues aus der Zellforschung zu berichten, zu Sport, Atmung, Zellen, auch Hitze und Kälte, Stressmanagement und vielem mehr. Doch lassen Sie mich heute schon mal ans «Eingemachte» gehen. Was sind denn die richtig starken Mittel, die uns verjüngen könnten, was ist die nächste grosse Hoffnung der Verjüngungsindustrie?

Loading

Mehr lesen »