Wie ein CGM-System Alexandrus Alltag verändert hat

Alexandru
Alexandru

Millionen von Menschen leben mit Diabetes, einer chronischen Erkrankung, die ständige Wachsamkeit erfordert. Zum Glück haben technologische Fortschritte wie die kontinuierliche Glukosemessung (Continuous Glucose Monitoring, CGM) mit einem Sensor ihren Alltag verändert und ihnen mehr Unabhängigkeit und eine bessere Lebensqualität ermöglicht. Alexandru, 63, rüstiger Rentner und ehemaliger Mitarbeitender der Intensivstation im Waadtländer Universtitätsspital (CHUV), erzählt von seinen Erfahrungen mit Diabetes und wie ein CGM-System einen Wendepunkt in seinem Leben darstellte. | Adeline Beijns

Vom Schock zum Bewusstsein

2005, in einer Zeit, die wegen der gesundheitlichen Probleme seines Vaters sehr anstrengend war, erfuhr Alexandru bei einer ärztlichen Routineuntersuchung, dass er an Typ-2-Diabetes erkrankt war. Der emotionale Schock war heftig. «Damit habe ich gar nicht gerechnet», sagt er. «Mein Hausarzt hat sofort gehandelt und mich schnell an einen Endokrinologen überwiesen. Alexandru erinnert sich an seine grösste Sorge: «Ich kannte mögliche Komplikationen von Diabetes, da ich 25 Jahre auf der Intensivstation tätig war. Es war beängstigend, auf der anderen Seite zu stehen – auf der Seite des Patienten.»

Zusammenarbeit ist zentral

Seit Beginn arbeiten der Hausarzt und der Endokrinologe eng zusammen, um eine optimale Betreuung zu gewährleisten. «Anfangs musste ich mich bis zu sechs Mal am Tag in den Finger stechen, um meinen Blutzuckerspiegel zu überprüfen. Das tat nicht nur weh, es rutschte mir auch alles aus den Händen», erzählt er bewegt. Das zu seinen Ärzten aufgebaute Vertrauensverhältnis spielte bei seinem Umgang mit Diabetes eine wichtige Rolle. «Sie haben mir immer zugehört, mich beruhigt und bei meinen Entscheidungen unterstützt. Dank ihrer beständigen Unterstützung konnte ich die Krankheit akzeptieren und positiv in die Zukunft blicken», sagt er. Sein Endokrinologe bot ihm nach einiger Zeit den Wechsel zur Zuckermessung mit einem Sensor-System an. Dies erleichterte nicht nur die ärztliche Betreuung, sondern ermöglichte auch eine bessere Koordination zwischen den beiden betreuenden Fachpersonen.

Wiedergewonnene Freiheit dank CGM-System

Seit der Einführung der CGM hat sich das Leben von Alexandru grundlegend verändert. «Ich fand die Handhabung sehr einfach. Ich musste mich dank des Sensors nicht mehr ständig stechen, das war eine echte Erleichterung», sagt er. Mit dem CGM-System kann er nun seine Insulindosis exakt auf seine Mahlzeiten und körperlichen Aktivitäten abstimmen. «Ich fühle mich viel autonomer, viel freier. Das System gibt mir wirklich ein beruhigendes Gefühl.» Die wiedergewonnene Selbstständigkeit wirkte sich auch positiv auf sein Privatleben aus. Alexandru, der gerne spazieren geht und bastelt, kann nun unbesorgt seinen Hobbys nachgehen. «Ich geniesse meinen Alltag mehr, entscheide mich spontaner für Aktivitäten – und das hat meine Lebensqualität enorm verbessert», sagt er. Eine wertvolle Stütze sei auch seine Partnerin Katy gewesen: «Sie hat mir immer Mut zugesprochen, was für mich emotional sehr wichtig war.»

Mehr Lebensqualität

Dass sich seine Lebensqualität seit dem Einsatz des CGM-Systems verbessert hat, liegt für Alexandru auf der Hand. «Ein ganz konkretes Beispiel? Beim Spazierengehen oder Werkeln kann ich beispielsweise meinen Insulinbedarf in Echtzeit anpassen. Das ändert alles», schwärmt er. Zudem sei sein Schlaf besser geworden, sagt Alexandru: «Ich gehe entspannter ins Bett, weil ich weiss, dass mein Sensor-Systemt mich auch mitten in der Nacht auf eine Unterzuckerung aufmerksam macht.»

Ein Tipp für Betroffene

Für alle, die gerade ihre Diabetes-Diagnose erhalten haben und denen ein Sensor-System angeboten wird, hat Alexandru eine klare und ermutigende Botschaft: «Legt gleich los und steigt ruhig von Anfang an voll ein! Es ist einfach, effektiv und wirklich lebensverändernd.» Mit einem herzlichen Lächeln zum Schluss weist Alexandru auf das Wichtigste hin: «Das Leben mit Diabetes wird viel einfacher, wenn man das richtige Werkzeug hat, und das CGM-System war für mich dieses unverzichtbare Werkzeug.» 

Abbott

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Mehr als Routine: der Gesundheits-Check-up als Schlüssel zur Vitalität

Regelmässige Gesundheits-Check-ups gehören heute zu den wichtigsten Säulen der modernen Präventivmedizin. Sie helfen, stille Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- oder Tumorerkrankungen frühzeitig zu erkennen, lange bevor Beschwerden auftreten. Durch gezielte Diagnostik und individuelle Beratung lassen sich Krankheiten nicht nur rechtzeitig behandeln, sondern häufig auch besser kontrollieren und antizipieren. PD Dr. med. Dr. sc. nat. Erik Walter Holy von der Privatklinik Bethanien, die Teil des Swiss Medical Network ist, erklärt, wie Prävention und Gesundheitsbewusstsein entscheidend dazu beitragen, Vitalität, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität langfristig zu erhalten.

Loading

Mehr lesen »

Augenblicke der Hoffnung: moderne Techniken bei Netzhauterkrankungen

Netzhauterkrankungen stellen hohe Anforderungen an Diagnostik und chirurgische Präzision. Gerade in diesem Bereich der Augenheilkunde hat sich in den letzten Jahren viel getan. Welche Entwicklungen diesen Wandel prägen, wie sich die operative Praxis verändert hat und welche Rolle dabei die Perspektive der Patientinnen und Patienten spielt, darüber spricht Prof. Dr. med. Matthias Becker, Chefarzt und Leiter Forschungszentrum Augenklinik, Stadtspital Zürich Triemli, im Interview.

Loading

Mehr lesen »

Gewicht und Blutzucker in den Wechseljahren – Studie Teilnahme

Im meinem Lieblingskaffee gibt es plötzlich auch Matcha-Latte, auf Social Media sieht man zahlreiche «Mushroom Coffees» und in einer Fernsehwerbung wirbt Jennifer Aniston für ein Kollagen-Pulver für schönere Haut. Funktionelle Lebensmittel, aus dem englischen «Functional Foods», haben den Nischenmarkt verlassen. Der Begriff beschreibt Lebensmittel oder Getränke, die über ihre reine Nährstoffversorgung hinaus einen spezifischen, gesundheitlichen Zusatznutzen bieten. Dies wird oft durch die Zugabe oder natürliche Konzentration von bioaktiven Inhaltsstoffen erreicht. Doch was ist Marketing und was bringt tatsächlich Nutzen? Sehen wir uns einmal die wissenschaftliche Evidenz hinter einigen populären funktionellen Lebensmitteln an.

Loading

Mehr lesen »

Mehr Menschlichkeit und Effizienz durch vernetzte Versorgung

Integrierte Versorgung ist mehr als ein Schlagwort – sie steht für ein Gesundheitssystem, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Mit dem integrierten Versorgungsmodell VIVA verfolgt das Swiss Medical Network einen ganzheitlichen Ansatz, der Hausärzt:innen, Fachspezialist:innen und Spitäler miteinander verbindet. Im Interview erklärt Esthelle Le Gallic de Kerizouët, CEO von VIVA Health Suisse, wie dieses Konzept den Alltag von Patient:innen spürbar verändert – und warum Zusammenarbeit der Schlüssel für Qualität und Vertrauen ist.

Loading

Mehr lesen »

So jung hatte ich nicht mit Krebs gerechnet

Wenn man sein ganzes Leben noch vor sich hat, kann es surreal oder sogar grausam erscheinen, wenn eine Krankenschwester mit einem unbeholfenen Lächeln sagt: «Sie haben Glück, Sie haben die richtige Krebs-art gewählt, denn Schilddrüsenkrebs ist gut behandelbar.» Denn auch wenn diese Krebsart oft eine gute Prognose hat, fühlt man sich in diesem Alter nicht bereit, sich mit diesem beängstigenden Wort auseinanderzusetzen. Denn es steht für Unsicherheit und Angst. Das empfand Magda, heute 39 Jahre alt, als die Diagnose gestellt wurde. Fünfzehn Jahre später, während sie ein Fotoalbum über ihre letzte 3500 km lange Reise durch Namibia vorbereitet, erzählt sie von ihrem Lebensweg, der von der Krankheit und dem Wunsch geprägt ist, weiterhin ein erfülltes Leben zu führen.

Loading

Mehr lesen »

Prostatakrebs: was jeder Mann wissen sollte

Obwohl Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist, ist er immer noch mit vielen Vorurteilen verbunden. Dank Früherkennung und multidisziplinären Behandlungsmöglichkeiten haben sich die Aussichten auf Heilung für Betroffene erheblich verbessert. Entscheidend bleibt die richtige Aufklärung, die Männer dazu ermutigen soll, das Stigma rund um Prostatakrebs abzulegen und ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. In diesem Interview befragten wir Dr. med. Berardino De Bari, Leiter der Abteilung für Radioonkologie am Neuenburger Spitalnetzwerk.

Loading

Mehr lesen »