Die Top 5 Ursachen für eine verminderte Libido

Die Libido schwankt im Laufe der Zeit, der Jahreszeiten und der Lebensphasen. Müdigkeit, Stress, Hormone, Anspannung… für Libidoverlust gibt es nicht nur eine einzige Ursache, sondern es handelt sich oft um eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Die gute Nachricht: es gibt einfache Möglichkeiten, das Gleichgewicht wiederherzustellen und das Verlangen zu wecken.  | Natacha Beneva

1. Stress und mentale Belastung

Wenn der Geist überlastet ist, hat der Körper keinen Platz mehr für Vergnügen. Stress, Druck bei der Arbeit oder familiäre Belastungen können das Verlangen blockieren und die emotionale Verbindung unterbrechen.

Idee: schaffen Sie echte Momente der Entspannung. Nehmen Sie sich Zeit, um gemeinsam durchzuatmen und sich wiederzufinden: eine Massage oder ein Spaziergang können ausreichen, um Entspannung zu finden und das Verlangen wieder in Gang zu bringen.

2. (Chronische) Müdigkeit

Schlafmangel bremst die Libido. Der erschöpfte Körper versucht vor allem, sich zu erholen. Lange Tage und ein hektischer Lebensrhythmus lassen wenig Raum für Sinnlichkeit.

Idee: überdenken Sie Ihre Prioritäten. Schlafen Sie besser, gönnen Sie sich Pausen, finden Sie wieder zueinander. Gemeinsame Erholung, Zärtlichkeit und einfache Momente zu zweit geben neue Energie … und oft folgt dann auch das Verlangen.

3. Hormonelles Ungleichgewicht

Hormone beeinflussen direkt das Verlangen, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Menopause, Wochenbett, Verhütung oder ein Rückgang des Testosteronspiegels können die Libido und die Empfindungen verändern.

Idee: konsultieren Sie eine Fachperson. Medizinische Betreuung, eine hormonelle Anpassung oder eine bessere Lebensweise tragen dazu bei, Gleichgewicht und Vitalität wiederzufinden.

4. Spannungen in der Partnerschaft

Ein ungelöster Streit, mangelnde Kommunikation oder Distanz können die Intimität beeinträchtigen, ohne dass man es merkt. Verlangen braucht Vertrauen und Verbundenheit, um sich auszudrücken.

Idee: stellen Sie die Verbindung wieder her, bevor Sie körperlichen Kontakt suchen. Reden Sie miteinander, lachen Sie zusammen, unternehmen Sie etwas gemeinsam. Wenn die emotionale Verbindung wiederhergestellt ist, folgt der Rest ganz natürlich.

5. Sexuelle Routine

Immer auf die gleiche Weise Sex zu haben, wird irgendwann langweilig, selbst in den stabilsten Beziehungen. Körper und Geist brauchen Überraschungen, Spiel und Unvorhergesehenes, um geweckt zu werden.

Idee: wagen Sie etwas Neues. Ein anderer Ort, eine neue Atmosphäre, ein gemeinsames Spiel oder ein Gespräch über die Wünsche des anderen. Lust wird durch Neugierde genährt, nicht durch Perfektion.

+ Weitere Tipps

Die Libido ist kein «Ein-Aus-Schalter», sondern ein Barometer für das allgemeine Wohlbefinden. Wenn man sich um sich selbst, seinen Rhythmus und seine Beziehung kümmert, kehrt das Verlangen immer wieder zurück – oft dort, wo man es am wenigsten erwartet. Wenn Sie Ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden und das Gleichgewicht in Ihrer Beziehung in den Vordergrund stellen, wird dies nur von Vorteil sein. Denken Sie auch daran, dass es keine Norm gibt. Das Geheimnis liegt darin, auf sich selbst zu hören. 

Referenzen:
https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/15216-low-libido-low-sex-drive
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/low-sex-drive-in-women/symptoms-causes/syc-20374554

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