Wenn der Sommer summt

Mit Frühling und Sommer kommen die warmen Tage, die langen Abende und die perfekte Zeit für Outdoor-Abenteuer. Egal ob Grillpartys mit Freund:innen, entspannte Spaziergänge in der Natur oder ausgedehnte Wanderungen. Jetzt heisst es, die Sonne und die frische Luft in vollen Zügen zu geniessen. Der Sommer bietet all die angenehmen Dinge, auf die wir uns das ganze Jahr über freuen: Sonnenschein, entspannte Stunden im Freien und das Gefühl, den Alltag hinter sich zu lassen. Wäre da nicht eine kleine, summende Schattenseite: Mücken.  | Noémie Aeschlimann

Warum stechen Mücken überhaupt

Während sich die männlichen Mücken rein pflanzlich ernähren, brauchen die Weibchen für die Entwicklung ihrer Eier eine Extraportion Eiweiss. Diese finden sie in unserem Blut. Sie haben einen spezialisierten Stechrüssel entwickelt, mit dem sie die Haut durchdringen, um an unser Blut zu gelangen. 

Dabei injizieren sie ihren Speichel, der gerinnungshemmende Substanzen enthält, um das Blut am Fliessen zu halten. Diese Substanzen lösen bei uns eine Abwehrreaktion aus: Unser Immunsystem reagiert auf den Speichel mit einer Entzündungsreaktion, wodurch die betroffene Stelle anschwillt, sich rötet und der unangenehme Juckreiz entsteht.

Nicht nur Stechmücken nerven

Neben den klassischen Stechmücken sind auch die Kriebelmücken auf dem Vormarsch. Diese winzigen Blutsauger sind oft kaum zu sehen. Im Gegensatz zu den Stechmücken benutzen sie keinen Rüssel, sondern beissen kleine Wunden in die Haut und lecken das austretende Blut auf. Das verursacht nicht nur starken Juckreiz, sondern kann auch zu Schwellungen und Rötungen führen. Besonders ärgerlich: Die Bisswunden können lange schmerzen und heilen oft langsamer als gewöhnliche Mückenstiche. In vielen Fällen heilen die Stiche zwar nach einigen Tagen ab, können aber kleine Narben oder dunkle Flecken hinterlassen, die das Erscheinungsbild der Haut stören können.

Jucken, Kratzen, Ärgern: Was hilft wirklich?

Der wohl grösste Nachteil eines Insektenstichs ist der Juckreiz. Doch so verlockend es auch sein mag, Kratzen macht alles nur noch schlimmer. Durch das Aufkratzen der Haut können Bakterien eindringen und Entzündungen oder sogar kleine Narben verursachen. Wenn der Juckreiz nach einem Mückenstich unerträglich wird, gibt es einfache und effektive Methoden, um ihn zu lindern. Ein kalter Löffel oder ein Kühlpad können schnell helfen, die Schwellung zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Spezielle Gels und Cremes mit antiallergischen oder beruhigenden Wirkstoffen, oder Insektenstichheiler, können ebenfalls rasch Linderung verschaffen.

Vorbeugen ist besser als Kratzen

Wer jedoch erst gar nicht gestochen werden will, kann sich mit einfachen Massnahmen schützen. Lange, helle Kleidung erschwert den Mücken den Zugang zur Haut und schützt vor Stichen. Insektenschutzmittel halten die Plagegeister fern und können bei Wanderungen, Grillpartys oder abendlichen Spaziergängen sehr hilfreich sein. Besonders wichtig ist der Schutz in den Abendstunden und in der Nähe von Gewässern, da Mücken besonders in diesen Zeiten und an solchen Orten aktiv sind. Moskitonetze sorgen für ungestörten Schlaf und können vor allem in tropischen Regionen oder im Sommerurlaub eine sehr nützliche Investition sein. Lavendel, Zitronengras und Katzenminze sind bekannt dafür, Mücken abzuschrecken. 

Entspannt durch den Sommer

Mücken und ihre Verwandten gehören zum Sommer leider dazu, aber das bedeutet nicht, dass wir ihnen wehrlos ausgeliefert sind. Mit ein paar einfachen Massnahmen lassen sich Stiche vermeiden oder zumindest schnell lindern. So steht entspannten Abenden im Freien nichts mehr im Weg. 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Movember: mit Schnurrbartfür mehr Männergesundheit

Jedes Jahr im November lassen sich Männer weltweit einen Schnurrbart als Zeichen für die Männergesundheit wachsen. Was dahinter steckt und warum das Thema so wichtig ist, erklärt uns der Urologe Dr. med. Julian Cornelius, aus der Privatklinik Villa im Park, Rothrist, im Interview.

Loading

Mehr lesen »

Wettlauf zur Toilette

Clara, 47, Mutter zweier Teenager, arbeitet Teilzeit in einer Marketingagentur. Mit Anfang 20 erhielt sie die Diagnose Multiple Sklerose (MS) – ein harter Schlag, der sie jedoch nicht davon abhielt, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Heute lebt sie auf dem Land, wo die Natur ihr Kraft gibt.

Loading

Mehr lesen »

Harnwegsinfektionen unter der Lupe

Harnwegsinfekte sind aus offensichtlichen anatomischen Gründen bei Frauen viel häufiger als bei Männern und können lästig oder sogar schmerzhaft sein. Sie betreffen in der Regel die Blase und die Harnröhre, können aber in schweren Fällen auch die Nieren betreffen. Was sind die Ursachen?

Loading

Mehr lesen »

Zwischen Vorstellung und Realität: Wie Fantasien unser Leben bereichern

Sexuelle Fantasien sind ein faszinierendes Fenster in die Welt unserer Sehnsüchte und Vorstellungen, trotzdem bleiben sie häufig ein Tabuthema. Weshalb also werden sie so selten angesprochen, obwohl sie fester Bestandteil der menschlichen Sexualität sind? Um diese wichtige Komponente des persönlichen Wachstums und der sexuellen Gesundheit aufzuklären, hatten wir das Vergnügen, Dr. med. Lakshmi Waber, Facharzt FMH für Psychiatrie und Sexologe, Präsident und Ausbildungsleiter der Schweizerischen Gesellschaft für Sexologie, zu treffen.

Loading

Mehr lesen »