Herzgesundheit im Fokus: Tipps für ein längeres Leben

Herzgesundheit

Am 29. September 2024 wurde der Weltherztag gefeiert – ein Tag, der die Bedeutung eines gesunden Herzens durch Änderungen des Lebensstils betont. Angesichts der Tatsache, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2022 die häufigste Todesursache in der Schweiz waren, ist die Pflege der Herzgesundheit wichtiger denn je. Dr. med. Carrie Ruxton, preisgekrönte Ernährungswissenschaftlerin, teilt vier einfache, aber effektive Tipps, um die Herzgesundheit zu erhalten. Sie erklärt, warum eine ausgewogene Ernährung der Grundpfeiler eines gesunden Herzens ist. Von Fruit Juice Science Center

 

Was bedeutet Herzgesundheit?

Herzgesundheit bezieht sich auf das optimale Funktionieren des Herzens und des Kreislaufsystems, einschliesslich der Arterien, Venen und Blutgefässe. Sie ist ein entscheidender Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens und wird durch eine Kombination aus genetischen Faktoren, Lebensgewohnheiten und Umweltbedingungen beeinflusst. Dr. med. Ruxton hebt einige der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Herz hervor, darunter:

Welche Lebensmittel schützen die Herzgesundheit?

Dr. med. Ruxton erklärt: «Wissenschaftlich ist belegt, dass Herzkrankheiten eher durch das, was wir nicht essen, als durch zu viel Fett oder Zucker verursacht werden. Studien wie die Global Burden of Disease-Studie zeigen, dass der Mangel an Obst, Gemüse, Nüssen und Samen viel gefährlicher für unsere Gesundheit ist als der Verzehr von Zucker oder verarbeiteten Fleisch- produkten. Zu viele Menschen greifen zu stark verarbeiteten Snacks und Getränken, anstatt die natürlichen Superfoods zu essen, die den Blutdruck senken und den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht halten.»

Vier Schritte für ein gesundes Herz

«Es sind keine radikalen Veränderungen nötig, um Ihr Herz zu schützen. Konzentrieren Sie sich auf diese kleinen Massnahmen, die nachweislich Ihre Herzgesundheit beeinflussen – in einigen Fällen bereits innerhalb weniger Wochen.»

Effiziente Zirkulation:
Ein gesunder Kreislauf sorgt dafür, dass das Blut effizient durch den Körper gepumpt wird, Sauerstoff und Nährstoffe zu den Geweben und Organen transportiert und Abfallprodukte abtransportiert werden.

Gesunder Blutdruck:
Der Blutdruck sollte im empfohlenen Bereich liegen. Bluthochdruck (Hypertonie) erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und vaskuläre Demenz.

Normale Cholesterinwerte:
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz im Blut. Es ist zwar wichtig für den Aufbau und die Reparatur von Zellen, aber zu viel vom «schlechten» Cholesterin erhöht das Risiko für Herzkrankheiten.

Regelmässiger Herzschlag:
Regelmässiger und rhythmischer Herzschlag ist ein Zeichen für ein gesundes Herz. Arrhythmien oder unregelmässige Herzschläge können seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Bekämpfung von Entzündungen:
Niedriggradige Entzündungen reizen die Blutgefässe und führen zur Bildung von Plaques und Blutgerinnseln, was eine Verstopfung der Arterien zur Folge haben kann.

Die Vier Schritte

  1. Stärken Sie Ihre Polyphenole: Obst und Gemüse sind reich an Polyphenolen – bioaktiven Pflanzenstoffen mit entzündungshemmender Wirkung. Studien zeigen, dass Polyphenole aus Obst und Gemüse die Gefässgesundheit verbessern und die Durchblutung fördern. Top-Tipp: Trinken Sie täglich ein Glas Orangensaft. Forscher der Universität Toronto haben herausgefunden, dass der Genuss von Fruchtsaft den Blutdruck senken kann. Schon ein Glas pro Tag kann vor Bluthochdruck schützen – einem Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.
  1. Entscheiden Sie sich für Hafer: Vollkorngetreide wie Hafer, Weizen und Gerste enthalten einen besonderen klebrigen Ballaststoff, die so genannten Beta-Glucane. Studien zeigen, dass diese sich im Darm an das Cholesterin binden und einen Teil davon aus dem Körper ziehen. Laut einer in der Zeitschrift Nutrition Reviews veröffentlichten Studie senkt dies den «schlechten» LDL-Cholesterinspiegel um etwa 15%.
  1. Olivenöl auf den Teller: Eine neue Studie hat ergeben, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen um 10% sinkt, wenn Olivenöl in die Ernährung aufgenommen wird, schreibt die US Heart Rhythm Society. Man nimmt an, dass dieser Effekt auf die besondere Art von Fetten zurückzuführen ist, die in Olivenöl enthalten sind – die so genannten MUFA, die im Körper antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen haben.
  1. Machen Sie Ihrem Darm eine Freude: Unser Darmmikrobiom beeinflusst nicht nur die Darmgesundheit. Neue Studien zeigen, dass eine von bestimmten Bakterien produzierte Chemikalie, TMAO, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. TMAO fördert die Plaquebildung in den Blutgefässen und hindert den Körper daran, überschüssiges Cholesterin abzubauen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung können wir die Zusammensetzung unserer Darmbakterien positiv beeinflussen.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Die Top 5 Ursachen für eine verminderte Libido

Die Libido schwankt im Laufe der Zeit, der Jahreszeiten und der Lebensphasen. Müdigkeit, Stress, Hormone, Anspannung… für Libidoverlust gibt es nicht nur eine einzige Ursache, sondern es handelt sich oft um eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Die gute Nachricht: es gibt einfache Möglichkeiten, das Gleichgewicht wiederherzustellen und das Verlangen zu wecken. 

Loading

Mehr lesen »

Wie wäre es, wenn wir die Spielregeln ändern würden?

Was wäre, wenn der Schlüssel zum Vergnügen in der Neugier oder dem Wunsch nach Selbstfindung läge? Drei Paare erzählen, wie eine etwas verrückte Idee ihre Intimität verändert hat. Zwischen Ungeschicklichkeiten, Gelächter und echten Emotionen haben ihnen diese ungewöhnlichen Erfahrungen vor allem beigebracht, sich wieder mit sich selbst und miteinander zu verbinden.

Loading

Mehr lesen »

Unter dem Schnee, die Flamme: Die Geheimnisse der Winter-Sexualität

Die Feiertage zum Jahresende stehen vor der Tür, und mit ihnen der Glanz aus funkelnden Lichtern, üppigen Mahlzeiten und lebhaften Wiedersehen. Aber unter dem Zauber der Tannenbäume und den Toasts kann sich ein diskreter Gast davonschleichen: die Libido. Der Winter mit seinen kurzen Tagen und seinem festlichen Stress verschont unsere intimen Wünsche nicht.

Loading

Mehr lesen »

Funktionelle Lebensmittel: Was kann der neue Ernährungstrend wirklich?

Im meinem Lieblingskaffee gibt es plötzlich auch Matcha-Latte, auf Social Media sieht man zahlreiche «Mushroom Coffees» und in einer Fernsehwerbung wirbt Jennifer Aniston für ein Kollagen-Pulver für schönere Haut. Funktionelle Lebensmittel, aus dem englischen «Functional Foods», haben den Nischenmarkt verlassen. Der Begriff beschreibt Lebensmittel oder Getränke, die über ihre reine Nährstoffversorgung hinaus einen spezifischen, gesundheitlichen Zusatznutzen bieten. Dies wird oft durch die Zugabe oder natürliche Konzentration von bioaktiven Inhaltsstoffen erreicht. Doch was ist Marketing und was bringt tatsächlich Nutzen? Sehen wir uns einmal die wissenschaftliche Evidenz hinter einigen populären funktionellen Lebensmitteln an.

Loading

Mehr lesen »

Rückenschmerzen: Mythen entlarven, um Schmerzen zu lindern

Rückenschmerzen oder Lumbalgie betreffen fast 80% aller Erwachsenen im Laufe ihres Lebens und sind damit eine der häufigsten Beschwerden unserer Zeit. Hinter ihnen verbergen sich zahlreiche falsche Überzeugungen, die in der kollektiven Vorstellung verankert sind und nicht nur das Leiden aufrechterhalten, sondern auch akute Schmerzen in ein chronisches Problem verwandeln können. Falsche Überzeugungen, die sowohl von Patient:innen als auch von einigen Angehörigen der Gesundheitsberufe geteilt werden, haben schädliche Auswirkungen: sie schüren Ängste und behindern eine optimale Heilung, da durch sie Rückenleiden oft unbehandelt bleiben.

Loading

Mehr lesen »