Harnwegsinfektionen unter der Lupe

Detrusorhyperaktivität
Abgerufen von giphy.com

Harnwegsinfekte sind aus offensichtlichen anatomischen Gründen bei Frauen viel häufiger als bei Männern und können lästig oder sogar schmerzhaft sein. Sie betreffen in der Regel die Blase und die Harnröhre, können aber in schweren Fällen auch die Nieren betreffen. Was sind die Ursachen? Von Adeline Beijns

 

ZYSTITIS

oder Blasenentzündung: Druck im Becken, Beschwerden im Unterbauch, häufiges, dringendes oder schmerzhaftes Wasserlassen, Blut im Urin oder ungewöhnlicher Geruch. Sie wird hauptsächlich durch das Bakterium Escherichia coli verursacht, das natürlicherweise im Verdauungstrakt (Dickdarm/ Rektum) vorkommt. Es dringt in die Harnröhre ein und steigt dann in die Blase auf, um sich dort zu vermehren. Frauen sind aufgrund der kurzen Distanz zwischen der Harnröhre und dem Anus und der Öffnung der Harnröhre zur Blase stärker gefährdet.

URETHRITIS

oder Harnröhreninfektion: Häufiger Harndrang, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen, Reizung, Schwellung, Ausfluss. Bakterien sind auch die häufigste Ursache für eine Urethritis, die eine Entzündung der Harnröhre, des Auslasskanals der Blase, verursacht. Da Bakterien manchmal sexuell übertragbar sind, kann die Infektion auch durch Herpes, Gonorrhöe oder Chlamydien verursacht werden.

PYELONEPHRITIS

oder Niereninfektion: Rücken- oder Seitenschmerzen, hohes Fieber, Zittern und Schüttelfrost, häufiger Harndrang, Übelkeit oder sogar Erbrechen. Sehr oft ist dies die Folge einer schlecht behandelten Infektion, die sich verschlimmert hat. Die Bakterien besiedeln dann die Nieren, nachdem sie vom Genitaltrakt über die Harnröhre in die Blase und von dort über die Harnleiter in die Nieren aufgestiegen sind.

Die Ursachen

Harnwegsinfektionen entstehen in der Regel, wenn Bakterien durch die Harnröhre in die Harnwege eindringen und sich in der Blase ausbreiten. Obwohl das Harnsystem darauf ausgelegt ist, diese mittelgrossen Eindringlinge abzuwehren, versagt die Abwehr manchmal, sodass die Bakterien die Harnwege besiedeln können.

Verschiedene Arten von Infektionen

Der Harntrakt besteht aus den oberen Harnwegen, zu denen die Nieren und die Harnleiter gehören, und den unteren Harnwegen, zu denen die Harnröhre und die Blase gehören. Je nachdem, wo sich die Bakterien ansiedeln, haben Harnwegsinfektionen unterschiedliche Bezeichnungen und führen zu unterschiedlichen Symptomen.

Lösungen

Von Hausmitteln über allopathische Behandlungen bis hin zu natürlichen Alternativen gibt es viele Möglichkeiten für Patientinnen. Wenn Infektionen der unteren Harnwege schnell und korrekt behandelt werden, kommt es selten zu Komplikationen. Unbehandelt kann eine Infektion schwerwiegende Folgen haben.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Psychische Gesundheit in Krisenzeiten: Was die Seele stark macht

Menschen erleben im Verlauf ihres Lebens seelische Krisen. Sie gehören zum Mensch-Sein und insofern zum Leben. Nicht jede seelische Krise ist krankhafter Natur oder bedarf professioneller Behandlung. Viele dieser Krisen können durch Aktivierung eigener Ressourcen und mithilfe nahestehender, wohlwollender Menschen überwunden werden.

Loading

Mehr lesen »

Glukosemonitoring: eine Revolution

Der tägliche Umgang mit Diabetes kann eine grosse Herausforderung darstellen, insbesondere für Patientinnen und Patienten, die ihren Blutzuckerspiegel besser kontrollieren möchten. Das kontinuierliche Glukosemess-System (CGM) ist ein technologischer Durchbruch, der die Situation für viele Diabetikerinnen und Diabetiker verändert. Dr. med. Aurélie Marie Loireau, Endokrinologin und Diabetologin in Lausanne, erklärt uns heute, was es mit diesem Gerät auf sich hat und wie es sich auf die Betroffenen auswirkt.

Loading

Mehr lesen »

Das Sehvermögen trotz Diabetes erhalten

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jede Farbe, jedes geliebte Gesicht und jeder Sonnenuntergang langsam aus Ihrer Sicht verschwinden könnte. Für Millionen von Menschen mit Diabetes ist dies kein imaginäres Szenario, sondern eine sehr reale Bedrohung. Bei Diabetes geht es nicht nur um Blutzucker; er kann auch ein stiller Dieb der Sehkraft sein.

Loading

Mehr lesen »

Alles über den Grauen Star: Exklusives Interview

Der Graue Star (Katarakt) ist eine der häufigsten Augenerkrankungen und betrifft vor allem ältere Menschen. Die Sehstörung kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Um mehr über die Krankheit und deren Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren, haben wir mit Prof. Dr. med. Christoph Kniestedt, einem renommierten Facharzt für Augenheilkunde, gesprochen.

Loading

Mehr lesen »

Welche Rolle die Ernährungfür die Langlebigkeit spielt

«Iss dich jung!» Wenn ich Ihnen das zurufe, dann höre ich’s schon knurren: «Kommt die Ruge jetzt mit noch einer Diät?» Nein! Ich habe die wichtigsten Erkenntnisse der Wissenschaft für Sie, wie unsere Ernährung die Zellfitness erhöhen und damit das Altern verlangsamen kann. Leider geraten da manche Glaubenssätze der hippen Diäten ins Wanken: Low Carb? Keto-Diät? Proteine statt Kohlenhydrate?

Loading

Mehr lesen »