Auf Wiedersehen Sodbrennen

20 – 30% der Schweizerinnen und Schweizer sind von Sodbrennen (oft auch Magenbrennen genannt) betroffen, 10% leiden unter krankhaftem Reflux, auch bekannt als gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Da sie oft mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden sind, können sie die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es wirksame Lösungen, um diese Symptome zu lindern und ihnen vorzubeugen. Von Adeline Beijns

 

Zur Ursache von Reflux

Reflux entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst. Normalerweise verhindert ein Ventil, das als unterer Ösophagussphinkter bezeichnet wird, dass die Säure den Magen verlässt. Wenn dieser Schliessmuskel jedoch erschlafft oder sich nicht vollständig schliesst, kann die Säure aufsteigen und die Schleimhaut der Speiseröhre reizen. Diese Reizung wird als schmerzhaftes Brennen hinter dem Brustbein wahrgenommen, häufig nach dem Essen oder im Liegen.

Dabei können mehrere Faktoren diesen Säurereflux verursachen oder verschlimmern. Eine häufige Ursache ist eine Ernährung, die reich an fettigen, scharfen oder sauren Lebensmitteln ist. Mahlzeiten, die spät am Abend eingenommen werden, erhöhen ebenfalls den Druck auf den Speiseröhrenschliessmuskel und erleichtern so den Rückfluss. Ausserdem können bestimmte Getränke den Schliessmuskel entspannen, wodurch sich die Symptome verschlimmern. Auch stressige Zeiten, in welchem der Körper mehr Cortisol produziert, können eine Ursache für Sodbrennen sein. Ebenso können Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder Schlafmangel das Sodbrennen verschlimmern.

Risikofaktoren

Bestimmte medizinische Bedingungen prädisponieren ebenfalls für die gastroösophageale Refluxkrankheit. Adipositas ist ein Hauptrisikofaktor, da Übergewicht Druck auf den Bauchraum und den Schliessmuskel der Speiseröhre ausübt. Auch in der Schwangerschaft kann es aufgrund der hormonellen Veränderungen und des Drucks durch den wachsenden Fötus zu Sodbrennen kommen. Schliesslich können Erkrankungen wie die Hiatushernie, bei der ein Teil des Magens durch das Zwerchfell drückt, das Aufsteigen der Säure erleichtern.

Natürliche Behandlungen und Lösungen

Einige Pflanzen und natürliche Heilmittel können helfen, Sodbrennen zu lindern. Beispielsweise werden Ingwer, Kamille und Backpulver oft empfohlen. Es ist auch ratsam, langsam zu essen und die Nahrung gut zu kauen. Bleibt das Sodbrennen trotz einer Änderung des Lebensstils bestehen, können rezeptfreie Antazida aus der Apotheke oder Drogerie helfen.

Ein Arztbesuch ist unumgänglich, wenn das Sodbrennen häufig auftritt, stark ist oder mit Symptomen wie Gewichtsverlust, Erbrechen oder Schluckbeschwerden einhergeht. Diese Anzeichen können auf einen ernsteren Zustand hindeuten, der eine ärztliche Behandlung erfordert. Er kann spezielle Medikamente verschreiben, welche die Magensäureproduktion reduzieren oder die Schleimhaut der Speiseröhre schützen.

Refluctan
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Wie ein CGM-System Alexandrus Alltag verändert hat

Millionen von Menschen leben mit Diabetes, einer chronischen Erkrankung, die ständige Wachsamkeit erfordert. Zum Glück haben technologische Fortschritte wie die kontinuierliche Glukosemessung (Continuous Glucose Monitoring, CGM) mit einem Sensor ihren Alltag verändert und ihnen mehr Unabhängigkeit und eine bessere Lebensqualität ermöglicht. Alexandru, 63, rüstiger Rentner und ehemaliger Mitarbeitender der Intensivstation im Waadtländer Universtitätsspital (CHUV), erzählt von seinen Erfahrungen mit Diabetes und wie ein CGM-System einen Wendepunkt in seinem Leben darstellte.

Loading

Mehr lesen »

Arthrose oder Rotatorenmanschette: Wenn die Schulterprothese das Leben verändert

Anhaltende Schmerzen, stark eingeschränkte Beweglichkeit – die fortgeschrittene Schulterarthrose und die irreparable Ruptur der Rotatorenmanschette sind zwei Erkrankungen, die das Alltagsleben stark beeinträchtigen. Wenn konservative Therapien an ihre Grenzen stossen, kann die Implantation einer Schulterprothese in Betracht gezogen werden. Doch nach welchen Kriterien ist ein solcher Eingriff zu empfehlen? Welche Unterschiede gibt es zwischen Arthrose und einer Rotatorenmanschettenruptur? Zur Klärung dieser beiden Fragestellungen haben wir uns mit Dr. Paolo Fornaciari, selbstständiger Facharzt für Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Schulter- und Ellenbogenchirurgie und Sportmedizin, getroffen.

Loading

Mehr lesen »

Sagen Sie Stopp zur Überexposition: Augenschutz im digitalen Zeitalter

Bildschirme sind in unserem Alltag allgegenwärtig geworden. Sei es, dass wir gleich nach dem Aufwachen auf unser Smartphone schauen, bei der Arbeit den ganzen Tag vor dem Computer verbringen oder uns abends beim Serien ansehen entspannen. Doch gerade bei diesem einfachen Zugang zu Informationen und Unterhaltung sind unsere Augen meist stark gefordert. Überanstrengte Augen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten sind nur einige der Folgen, die mit einer intensiven Nutzung von Bildschirmen verbunden sind. Wie können wir unsere Augen schützen, ohne uns von einer immer digitaler werdenden Welt abzuschneiden?

Loading

Mehr lesen »

So geht Sex ganz ohne Stress

Sex lässt sich heute viel freier ausleben und wird doch weniger praktiziert. Partnersex – also der Geschlechtsakt mit einer anderen Person – nimmt ab. Warum nicht einfach weniger Sex, dafür mit mehr Lust? Und was tun, damit das Sexleben wieder Spass macht? Die Sexologin Caroline Fux ordnet ein.

Loading

Mehr lesen »

Die Menopause trifft jede Frau – aber nicht jede gleich

Manche merken kaum etwas, andere sind über Jahre stark beeinträchtigt: Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine Phase der Unsicherheit. Im Interview erklärt Prof. Dr. Petra Stute, Gynäkologin am Inselspital Bern, warum Müdigkeit oft unterschätzt wird, welche Rolle Hormone für den Schlaf spielen – und wann eine medizinische Begleitung besonders wichtig ist.

Loading

Mehr lesen »

Mangelernährung im Alter: wenn Gebrechlichkeit Druckgeschwüren Tür und Tor öffnet

In den letzten Jahren hat die Mangelernährung älterer Menschen in medizinischen Kreisen zunehmend Besorgnis erregt. Es handelt sich um ein unauffälliges, oft unterschätztes Phänomen, das den Körper schwächt und das Risiko von Komplikationen erhöht, insbesondere das Auftreten von Druckgeschwüren (Dekubitus). Bei Mangelernährung greift der Körper auf seine Reserven zurück, was die Wundheilung verlangsamen und Hautverletzungen verschlimmern kann. Doch wie erkennt man dieses Problem? Warum tritt es bei älteren Menschen so häufig auf? Und vor allem: Welche Lösungen gibt es, um diesen schmerzhaften und potenziell schwerwiegenden Wunden vorzubeugen?

Loading

Mehr lesen »