Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen ist eine komplexe Erkrankung, die viele Menschen betrifft und ihre Lebensqualität sowie ihren Alltag erheblich beeinträchtigt. In der Schweiz wie auch in Europa wird geschätzt, dass 1 bis 5% der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen ist. Um diese Krankheit, ihre Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Herausforderungen besser zu verstehen, haben wir Dr. Victor Colin, stellvertretender Chefarzt HNO am Freiburger Spital im Bereich HNO und Spezialist für Hals-, Kiefer und Gesichtschirurgie, interviewt. Mit seiner Expertise und Erfahrung gibt uns Dr. Colin einen Einblick in die wesentlichen Aspekte dieser Erkrankung und gibt Ratschläge für eine optimale Behandlung. Von Adeline Beijns
Was ist die Erkrankung hinter der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen?
Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen ist eine anhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen (insbesondere der Schleimhäute) und der Nasenhöhlen, die von der Bildung von Polypen begleitet wird. Diese ist oft mit einer unangemessenen Immunreaktion wie einer Allergie verbunden. Polypen sind gutartige, aber lästige Wucherungen, welche die Nasenwege verstopfen können. Die Patienten sind meist Erwachsene im Alter von 40 bis 50 Jahren.
Zu den Symptomen gehören anhaltende Nasenverstopfung, Verlust des Geruchssinns, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und häufige Nebenhöhleninfektionen. Der Begriff chronisch bedeutet, dass die Erkrankung länger als 12 Wochen anhält. Ohne Behandlung kann diese Krankheit zu Komplikationen wie Infektionen und einer Verminderung oder sogar eines Verlusts des Geruchssinns führen.
Welche täglichen Herausforderungen gibt es für Patient:innen mit dieser Krankheit?
Patienten stehen vor mehreren täglichen Herausforderungen: Die Nasenverstopfung und Atembeschwerden können den Schlaf stören, was zu Müdigkeit und Reizbarkeit führt. Der Verlust des Geruchssinns beeinträchtigt das Essen und kann sich negativ auf soziale Interaktionen und die Stimmung auswirken. Ausserdem ist es eine chronische Krankheit, die besonders für junge Patient:innen eine Belastung darstellt, da sie ein Leben lang damit leben müssen.
Welche Behandlungen gibt es derzeit?
Die verfügbaren Behandlungsmethoden wie Sprays, Tropfen oder Nasenduschen, die Salz oder Kortison enthalten, Kortisontabletten, Antibiotika oder biologische Produkte bieten Perspektiven als Ergänzung zu einer Operation, wenn diese keine zufriedenstellenden Ergebnisse gebracht hat, und können die Symptome deutlich verbessern. Wenn Patienten ihren Geruchssinn wiedererlangen und die Verstopfung reduziert wird, kann dies ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
Welche Vorteile sehen Sie in einer angemessenen Behandlung der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen?
Eine angemessene Behandlung kann das Leben der Patient:innen erheblich verbessern. Symptome wie Nasenverstopfung, Kopfschmerzen und häufige Infektionen können reduziert werden. Patient:innen können ihren Geruchssinn wiedererlangen, was nicht nur das Essen angenehmer macht, sondern auch die Sicherheit erhöht, da sie z.B. Rauch oder Gas wahrnehmen können. Insgesamt verbessert sich durch eine gute medizinische Betreuung die Lebensqualität, der Schlaf und die sozialen Beziehungen der Patient:innen.
Möchten Sie den Leser:innen noch etwas mit auf den Weg geben?
Ich möchte betonen, dass chronische Rhinosinusitis heute kein unvermeidliches Schicksal mehr ist und in vielen Fällen behandelbar ist.
Dieser Artikel wurde mit der freundlichen Unterstützung von sanofi-aventis (schweiz) AG realisiert. MAT-CH-2401236_1.0_08/2024
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