Teil 1 : Manuela und der stille Kampf gegen die chronische lymphatische Leukämie

In den folgenden Zeilen entfalten wir die Geschichte von Manuela, die mit 35 Jahren vor der unerwarteten Herausforderung steht, gegen chronische lymphatische Leukämie (CLL) zu kämpfen. Durch Manuelas Augen erleben wir die Herausforderungen, Ängste und Triumphe auf ihrem Weg mit dieser ernsthaften Erkrankung.

Par Adeline Beijns

Ein unerwarteter Beginn

Es war ein sonniger Tag im Frühjahr, als Manuela, eine energiegeladene Mutter von drei Kindern, beruflich eingebunden, zum ersten Mal die Schmerzen in ihren Händen nicht mehr ignorieren konnte. Mit gerade einmal 35 Jahren fühlte sie einen besorgniserregenden Kontrast zwischen dem jugendlichen Alter ihres Geistes und dem scheinbar vorzeitigen Altern ihres Körpers. «Mein Körper altert schneller als ich», klagte sie oft. Behandelt gegen rheumatische Beschwerden, eine Krankheit, die sie mit älteren Menschen assoziierte, schien die Diagnose ihres Hausarztes nur ein schwacher Trost zu sein. Trotz erhöhter Entzündungsmarker in ihrem Blut, denen nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde, führte Manuela zunächst ihr Leben wie gewohnt fort.

Die Wendung zum Unfassbaren

Doch die Zeit brachte keine Besserung, sondern vielmehr eine zunehmende Müdigkeit, die Manuela fremd war. Ein Besuch bei einem neuen Hausarzt und eine weitere Blutuntersuchung offenbarten schliesslich die schockierende Wahrheit: Eine abnorm hohe Anzahl an Lymphozyten. Diese Entdeckung führte sie zu einer Spezialistin, einer Hämatologin und Onkologin, die von Natur aus sehr besonnen war und stets einen sachlich Tonfall wahrte, wenn sie sprach. Diese Haltung half Manuela, den Schock und die Schwere der Diagnose, die ihr Leben verändern sollte, leichter zu akzeptieren: chronische lymphatische Leukämie mit nur 35 Jahren. In diesem Moment brach Manuelas Welt zusammen, doch die ruhige und ausgeglichene Art der Ärztin bot ihr einen Anker in der Sturmflut ihrer Emotionen.

Zwischen Angst und Hoffnung

Trotz der überwältigenden Angst und der düsteren Prognosen, die Manuela im Internet fand – eine erwartete Lebensspanne von nur 8 bis 12 Jahren –, bot die Aufgabe gegenüber ihrer Familie, der Zuspruch von Freunden und die Unterstützung von ihrem Mann die nötige Sicherheit um weiterzugehen. Emotionalen Halt und Trost fand sie auch in der Spiritualität und in Büchern über das Sterben und den Tod. Wegschauen war keine Option für Manuela. Das Gespräch über ihre Krankheit mit ihren Kindern gestaltete sich als eine der härtesten Herausforderungen. Wie erklärt man so jungen Seelen, dass ihre Mutter eine ernste Krankheit hat? Manuela wählte einen Weg der Ehrlichkeit, gepaart mit der Botschaft, dass das Leben an sich schon ein Risiko darstellt, und sie versprach, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um gegen die Krankheit anzukämpfen.

Ein unkonventioneller Weg

Entgegen den Befürchtungen vieler Angehörigen entschied sich Manuelas Ärztin für eine Strategie des Abwartens und Beobachtens – kein sofortiger Einsatz von Medikamenten, sondern eine sorgfältige Überwachung mit anfänglichen Kontrollen alle 3 Monate. Diese Phase des «Watch and Wait» dauerte erstaunlich lange – ganze 12 Jahre, in denen Manuela lernte, ihre Prioritäten neu zu ordnen. Sie gab ihre berufliche Tätigkeit auf, ging einen Schritt zurück, der ihr erlaubte, ihre Kräfte zu sammeln und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: ihre Gesundheit und ihre Familie.

Diese Phase war nicht einfach. « Ja, ich kenne nun endlich meine Diagnose, aber nicht zu wissen, WANN die Werte explodieren werden, ist beängstigend». Diese Un gewissheit zu ertragen fiel ihr schwer.

Ein neues Kapitel

Manuela steht dann, im Jahr 2021, an einem Punkt, an dem sie zurückblickt und gleichzeitig nach vorne schaut. Die Reise war lang und ist noch nicht zu Ende. Ihre Geschichte – ein Testament des Mutes, der Hoffnung und der unerschütterlichen Unterstützung durch ihre Liebsten – wird in der nächsten Ausgabe unseres Magazins im Juni fortgesetzt. Dort werden wir erfahren, wie Manuela ihr Leben mit CLL in einer sich ständig verändernden Welt in den Griff bekommen hat. Bleiben Sie dran, um zu erfahren, wie Manuela weiter gegen ihre CLL kämpft, mit neuer Stärke und dem fortwährenden Glauben an das Morgen.

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Unterstützung von Janssen-Cilag AG erstellt – CP-443693 03/24
Die unabhängige Meinung der Patientin wurde vollständig respektiert

Hier das Video:

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Abonnieren Sie die Printversion von Gesundheitsecho, um Zugriff auf alle Informationen zum Thema zu haben: Erfahrungsberichte, Tests, nützliche Adressen, Infografiken und mehr.
Also warten Sie nicht länger!
CHF39.00
Oder abonnieren Sie direkt 8 Ausgaben!
CHF78.00

Loading

Teilen auf

Facebook

Weitere Artikel

Familienerbe Migräne

Juliette, 52, hat ein bewegtes Leben. Als Französischlehrerin an einem Gymnasium, Mutter von zwei Teenagerinnen und Besitzerin von zwei kleinen Hunden, die jeden Tag ausgeführt werden wollen, verkörpert sie überströmende Energie und eine tiefe Liebe zu ihren Mitmenschen. Doch im Schatten ihres aktiven Lebens lastet eine unsichtbare, allgegenwärtige Bürde auf ihren Schultern: die Migräne.

Loading

Mehr lesen »

Wenn der Bauch den Kopf mitbestimmt: Migräne und Darm

Migräne ist weit mehr als ein reiner Kopfschmerz – sie betrifft oft den ganzen Körper. Besonders der Magen-Darm-Trakt scheint bei vielen Betroffenen eine wichtige Rolle zu spielen. Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen sind bekannte Begleiter. Neue Erkenntnisse zeigen: Der Darm könnte mehr Einfluss auf Migräne haben, als bisher gedacht. Was das bedeutet und wie man diesen Zusammenhang positiv nutzen kann, lesen Sie in diesem Artikel.

Loading

Mehr lesen »

CGM und ärztliche Betreuung: die Schlüssel zu mehr Lebensqualität mit Diabetes

Typ-2-Diabetes ist eine chronische Erkrankung, von der Millionen Menschen betroffen sind. Doch jeder Verlauf ist einzigartig. Die 60-jährige Kauffrau Christine C. erzählt von ihren Erfahrungen seit der Diagnose vor 20 Jahren. Dabei berichtet sie von alltäglichen Herausforderungen, der Entwicklung neuer Technologien wie des Sensors zur kontinuierlichen Glukosemessung (Continuous Glucose Monitoring, CGM) und entsprechender ärztlicher Betreuung. Sie erzählt aber auch, wie sie gelernt hat, mit ihrer Diabeteserkrankung umzugehen und gleichzeitig ihre Lebensqualität zu bewahren.

Loading

Mehr lesen »

Wenn kleine Wunden grosse Folgen haben

Der diabetische Fuss ist eine schwerwiegende Komplikation bei Menschen mit Diabetes, die oft zu spät erkannt wird. Die Erkrankung kann schleichend beginnen und lange unbemerkt bleiben. Chronische Wunden, Infektionen und Amputationen lassen sich jedoch mit der richtigen Vorsorge und frühzeitigen Behandlung in vielen Fällen verhindern. Neben der medizinischen Versorgung spielen Prävention, interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Bewusstsein der Betroffenen eine zentrale Rolle. Im Gespräch gibt Dr. med. Hans Brunner (https://www.drbrunner.ch), Spezialist für den diabetischen Fuss, Einblick in die Vielschichtigkeit dieser Erkrankung und schildert die aktuellen Herausforderungen in der Versorgung.

Loading

Mehr lesen »

Fermentierte Lebensmittel – viel mehr als (nur) Geschmack

Sagt Ihnen das was? Fermentierte Lebensmittel sind im Trend. Doch Fermentation ist kein neuer Hype, sondern ein jahrtausendealtes Verfahren zur Konservierung und Geschmacksbildung von Speisen, lange bevor wir über Kühlschränke verfügten. Heute wissen wir: Fermentation kann weit mehr, als nur Lebensmittel haltbar zu machen. Sie erzeugt lebende Mikroorganismen und diese wiederum eine Fülle bioaktiver Verbindungen, die unser Wohlbefinden unterstützen können.

Loading

Mehr lesen »

Nach der Krebserkrankung: zurück zu Intimität und Vergnügen

Die Diagnose Krebs, egal ob sie die Brust, den Gebärmutterhals oder andere Organe betrifft, verändert das Leben in vielerlei Hinsicht. Trotz der körperlichen und emotionalen Herausforderungen bleibt die oft in den Hintergrund gedrängte Sexualität ein wichtiger Pfeiler der Lebensqualität. Doch die Behandlung (Mastektomie, Chemotherapie, Hormontherapie, Prostatektomie) und deren Auswirkungen auf den Körper und das Selbstwertgefühl können zu Herausforderung in diesem Bereich führen. Um mehr über dieses sensible Thema zu erfahren, haben wir mit Dr. med. Lakshmi Waber, Psychiater, Sexologe und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Sexologie, gesprochen. Im Interview hat er uns Tipps in Bezug auf Herausforderungen, Lösungen und Hoffnungen verraten, die Frauen und Männer dabei unterstützen können, Intimität und Lust nach einer Krebserkrankung neu zu entdecken.

Loading

Mehr lesen »